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Musikzug Bleidenstadt erweitert Repertoire und bereitet Auftritte vor

Hendrik Jung, Wiesbadener Kurier 06.03.2018
 
WATZHAHN - Die Mitglieder der Rhythmus-Sektion haben Pause. Beim Probenwochenende des Musikzugs Bleidenstadt sind die übrigen Teilnehmer zu Satzproben von Metall- und Holzblasinstrumenten aufgeteilt. Thomas Swatosch, der musikalische Leiter der gut zwei Dutzend aktiven Ensemblemitglieder, probt im Dorfgemeinschaftshaus mit den Musikerinnen und Musikern, die Metallblasinstrumente wie Flügelhorn, Horn, Trompete oder Posaune spielen. Im gegenüberliegenden Feuerwehrgerätehaus übt Heiko Zimmermann mit den Saxofonistinnen und Saxofonisten. Dann versammelt man sich wieder im Dorfgemeinschaftshaus, um gemeinsam am Arrangement zu arbeiten.
 
Mit Schwung ins Jubiläumsjahr: der Musikzug Bleienstadt. Foto: RMB/Wolfgang Kühner
 

157 Kompositionen im Repertoire

Jahr für Jahr studiert das Ensemble drei neue Stücke ein. Die Entscheidung für Andreas Bouranis Komposition „Auf uns“ ist eine einleuchtende Wahl, denn in diesem Jahr feiert der Musikzug sein 50-jähriges Bestehen. Zu denjenigen, die ihn am 9. September 1968 damals noch als reinen Fanfarenzug gegründet haben, gehört Reinhard Swatosch. Fünf Jahre später firmierte man bereits als moderner Fanfarenzug, ab 1976 wurde man zum Musikzug Bleidenstadt und vor 40 Jahren wurde dann der eingetragene Verein unter diesem Namen gegründet.

Zur Geschichte der fünf Dekaden unter der musikalischen Leitung von Fredy Nebel, Manfred Geisler und Thomas Swatosch gehören Auslandsreisen, erfolgreich bestrittene Wettbewerbe und die Teilnahme an Fastnachtszügen. „Heute marschieren wir nicht mehr. Das können wir gar nicht“, erläutert Kassiererin Petra Klump. Stetig vorangetrieben hat man jedoch die musikalische Entwicklung, etwa indem man sich früh für Saxofone geöffnet hat. „Andere Vereine haben damals schon moderne Musik gespielt. Da haben wir uns gesagt, das müssen wir auch machen, sonst bleiben wir zurück“, erinnert sich Reinhard Swatosch.

Der 77-Jährige ist mittlerweile der älteste Aktive. Seine 13-jährige Enkelin Carina gehört zu den jüngsten Mitgliedern des Ensembles und zu einem knappen halben Dutzend, die im Wortsinn der eigene Nachwuchs der Vereinsmitglieder sind. Aus den Reihen der Jüngeren ist auch der Wunsch geäußert worden, Pharell Williams Super-Hit „Happy“ einzustudieren. „Die Musik ist sehr abwechslungsreich. Es werden nicht nur alte Stücke gespielt“, erklärt die 16-jährige Aminata, warum sie gerne zum Ensemble gehört.

Dieses wird beim Proben-Wochenende durch zwei Gäste vom Spielmannszug Wehen verstärkt. „Wir sind sehr gut aufgenommen worden. Es wird schon irgendwie klappen, dass wir weiter mitspielen“, erläutert Saxofonist Kai-Uwe Hopf. Auch ihm gefällt die Musikauswahl, die er bis jetzt kennengelernt hat. Insgesamt befinden sich 157 Kompositionen von Pop-Hits über Filmmusik bis zu Musical-Melodien im Repertoire, von denen rund 40 für einen dreistündigen Auftritt benötigt werden. „Der Vorteil ist, dass die eingespielt sind, das trägt einen mit“, erläutert Anke Hopf. Außerdem habe sich das Ehepaar mit mehr als 30 Jahren Saxofon-Erfahrung ein bisschen fordern wollen. „Ich habe unheimlich viel dazu gelernt. Hier wird intensiver geprobt, als in anderen Vereinen“, urteilt Posaunist Moritz Peil, der aus Weilburg zu den Proben anreist. Neuzugänge werden auch im Jubiläumsjahr für sämtliche Instrumente einer klassischen Bigband-Besetzung gesucht.

 

Quelle:
www.wiesbadener-kurier.de/lokales/untertaunus/taunusstein/musikzug-bleidenstadt-erweitert-repertoire-und-bereitet-auftritte-vor_18569505.htm